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Belebung für die Innenstadt

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Heike Ripp (links) und Susanne Randerath verbringen ihre Mittagspause im Artcafé Macondo, bedient von Wirt Stefano Scarlatti, der sein Café am vergangenen Sonntag in der Strackgasse eröffnete. Foto: Priedemuth
Oberursel. Es geht noch sehr ruhig zu im neuen Artcafé und Vineria Macondo. Inhaber Stefano Scarlatti bedient die Gäste an zwei Tischen, serviert Cappuccino und kleine Snacks. Erst am vergangenen Sonntag hat er das Café eröffnet, und er weiß, es muss sich erst herumsprechen, dass man in der Strackgasse 14 eine kleine Pause beim Einkaufsbummel einlegen kann, dass ein leckeres Frühstück auf die Gäste wartet, oder auch eine kleine Mahlzeit am Nachmittag öder am Abend. Das Geschäftskonzept von Stefano Scarlatti heißt Genuss und Kultur. Bilderausstellungen will er organisieren, aber auch Lesungen, und einmal wöchentlich soll im Macondo Live-Musik geboten werden, von Jazz bis Blues. Die Eröffnungsausstellung ist der Künstlerin Lisa Noth gewidmet. Ihr Bilderzyklus steht unter dem Titel „Spurensuche“.

Scarlatti ist nur einer aus einer ganzen Reihe von Geschäftsleuten, die in den vergangenen Wochen in der Oberurseler Innenstadt ein Geschäft eröffnet haben, die bereit waren, ein Risiko auf sich zu nehmen und trotz allgemein schlechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen optimistisch in die Zukunft schauen. „Oberursel hat eine Zeit lang mit einer Vielzahl von Leerständen in der Innenstadt Schlagzeilen gemacht, aber dieses Bild darf sich nicht festsetzen“, sagt Bürgermeister Gerd Krämer (CDU) bei einem Rundgang durch die Innenstadt. Es dürfe nicht vergessen werden, dass der Einzelhandel schwierigste Jahre hinter sich habe. Das sei auch an der Oberurseler Geschäftswelt nicht spurlos vorübergegangen. Krämer weiß auch, „dass Oberursel als Einkaufsstadt von vielen schon abgeschrieben wurde“. Doch gerade in jüngster Zeit hätten viele Geschäftsleute „Mut und Optimismus“ gezeigt, es gebe nur noch wenige Leerstände in der Innenstadt. Krämer: „Das ist aber kein Aufbruch in neue Zeiten, sondern die Rückkehr zur Normalität.“

Sicher habe die Stadt auch ihren Teil dazu beitragen. City-Manager Toni König und Norbert Fischer von der Wirtschaftsförderung hätten viele Kontakte zwischen Vermietern und Geschäftsleuten hergestellt und seien ständige Ansprechpartner für die Geschäftswelt. Eng arbeite die Stadt auch mit dem Bund der Selbstständigen (BDS) zusammen. „Wir sind gespannt, wie sich die neue Führungsmannschaft des BDS entwickelt, welche Ideen sie haben, welche Aktivitäten sie planen“, sagt Krämer.

Wichtig ist für den Bürgermeister, dass sich vor allem in der Vorstadt einiges getan hat, dass es keine Leerstände mehr gibt. Krämer: „Die Vorstadt ist das Herz der Einkaufsstadt. Wenn das gesund ist, wirkt sich das positiv auf die Aktivitäten in den Seitenstraßen aus.“ Krämer weist auch auf einen Strukturwandel in der Geschäftswelt in den vergangenen Jahren hin. „Die Verluste der kleineren Geschäfte, die Waren des täglichen Bedarfs anbieten, können wir sicher nicht wettmachen. Dafür haben wir aber eine Aufwertung des Lädenangebotes mit gutem Service.“ Dazu zählt Krämer auch die Neuzugänge aus dem vergangenen Vierteljahr. Und das sind einige. In der Fußgängerzone der Unteren Vorstadt zog Käse-Kracht ein, der Hofladen Bauer Etzel eröffnete in der Kumeliusstraße, unweit davon das „Foto-Center digital“. Die Boutique La Gatta von Anne Manthey und Dagmar Fey teilen sich ein Ladengeschäft im Holzweg und sind sehr angetan vom neuen Standort. Unter neuer Führung werden Modeartikel im Outlet in der Ackergasse angeboten. An der Ecke Vorstadt/Untere Haingasse findet sich eine reiche Auswahl an CDs. Die Bio-Bäckerei Kaiser gehört zu den „Neuzugängen“ in der Vorstadt. In der Ackerpassage eröffneten das Nagelstudio Beauty Corner, ferner Mon Papillon mit zwei Läden für Geschenke und Schmuck und in der Unteren Vorstadt die Modeboutique von Corina Knoll.

„Wir hoffen sehr, dass sich der unternehmerische Mut auch bezahlt macht“, sagt Krämer.
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