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Oberurseler wagen erste oder zweite Schritte in die Literatur

Oberursel. Wer sich in ein Buch vertieft hat, der ist nach der Lektüre nicht mehr der gleiche Mensch wie zuvor. Dieser Überzeugung ist Barbara Höhfeld, Vorsitzende der Literaturgesellschaft Hessen. Bücher würden den Leser nämlich zum Nachdenken zum Fühlen bringen. "Je mehr Leute lesen und schreiben, desto mehr verstehen sie die Welt", sagte sie gestern zur Eröffnung der Hessischen Literaturtage 2003 in der Oberurseler Stadtbücherei.

Doch nicht nur zum Lesen und Schreiben soll die Veranstaltungsreihe anregen, sie will auch die Beziehungen zwischen Literatur, Musik und Kunst aufzeigen. So werden zur Eröffnung der Ausstellung mit Arbeiten der Malgemeinschaft "Künstler in Oberursel" heute Abend auch Werke der Lyrikerin Sonja Rudorf zu hören sein. Die Veranstaltung in der Stadtbücherei, Eppsteiner Straße, beginnt um 18 Uhr. Was haben Literatur und Kunst gemeinsam, wie unterscheiden sie sich? Diesen Fragen will Jean-Christophe Ammann am morgigen Sonntag in der Stadthalle nachgehen. Beginn ist um 11 Uhr. Auch die Musik spielt bei mehreren Lesungen eine wichtige Rolle.

"Wenn verschiedene Kunstrichtungen miteinander verbunden werden, wird es besonders anregend", weiß Lothar M. Wachter, Vorsitzender des Oberurseler Kulturkreises. Sein Verein unterstützt die Literaturgesellschaft, ebenso wie die Stadt, bei der Ausrichtung der Literaturtage. "Spannende Stunden" verspricht sich auch Stadtkämmerer Peter Schneider (CDU) von der Veranstaltungsreihe. Und Claudia Hannes, Leiterin der Stadtbücherei freut sich besonders darüber, dass der 100. Geburtstag der Bücherei zum Anlass genommen wurde, die Literaturtage in Oberursel auszurichten.

Diese sollen auch die Möglichkeit bieten, mit Autoren ins Gespräch zu kommen, die noch nicht so bekannt sind. "Ein Günter Grass macht noch keine Literatur", weiß Höhfeld. Möglichst vielen Schriftstellern ein Forum zu bieten, das ist daher ein Ziel der Literaturtage. "Ermutigen Sie diejenigen, die ihre ersten oder zweiten Schritte in die Literatur wagen", forderte die Autorin ihre Zuhörer auf und lud sie zu einem Besuch im Artcafé Macondo (Strackgasse) ein, in dem heute von 15 Uhr an ein "offenes Mikro für alle" eingerichtet wird. Junge Autoren zu fördern, auch das haben sich die Veranstalter vorgenommen. Zum dritten Mal verleiht die Literaturgesellschaft den Gerhard-Beier-Preis. Heute Vormittag werden gleich mehrere Autoren im Oberurseler Rathaus ausgezeichnet. Beginn ist um 11 Uhr.

Denken, fühlen, mitteilen, hören – das sind die Verben, die Höhfeld mit Literatur verbindet. Erkenntnis erwerbe man nicht im Internet mahnte sie. Und sie erinnerte daran, dass Zusammenhänge verstehen zu können, wichtig für eine Gesellschaft sei. "Denn in einer Demokratie trägt jeder Einzelne Verantwortung." (mj)
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