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Zwischen Heiterkeit und Melancholie

Oberursel. Mit Klezmer und Folklore aus Ost- und Südeuropa begeisterte das Frankfurter Trio "Terz" die Gäste im Artcafé Macondo. Die dreiköpfige Besetzung mit Geige, Akkordeon und Klarinette vermittelte eine interessante Begegnung mit der Musik und Kultur jüdischen Ursprungs in der voll besetzen Szenekneipe.

"Terz" spielen unter anderem verschiedene Tänze, darunter auch den "Kolomeyke" nach der gleichnamigen Stadt in der Ukraine. Ein anderes Instrumentalstück heißt "Eine Nacht im Garten Eden". Viel Anklang im Publikum findet auch "Grine Kuzine" ein kritisches Stück, das die aussichtslose Suche jüdischer Auswanderer nach ihrem Glück thematisiert.

Das Trio um Heike Bachmann, Andrea Emeritzy und Birgit Pfau begeistert mit reichlich Spiellaune. Mal spielen die Instrumente zusammen, mal spielen sie gegeneinander oder im Dialog. Die "Goldene Hochzeit" handelt von Streit und Versöhnung in einer langjährigen Ehe. Passend an einigen Stellen lässt dann Andrea Emeritzy ihre Klarinette ertönen, als bringe sie ihr Instrument zum Lachen.

Wie auf einer Gratwanderung bewegt sich das Trio zwischen Heiterkeit und Melancholie und beherrscht die für westeuropäische Ohren ungewöhnlichen Tonleitern und Skalen mit Vorliebe für ungerade Takte. Zwischendurch gibt es aber auch ein reines Gesangsstück, das das Frauen-Trio in serbischer Sprache präsentiert. Auch hierfür zollt das Publikum reichlich Applaus.

Einige Gäste kommen nicht nur wegen der Live-Musik ins Artcafé. So auch Petra Lütjens. Sie schätzt das lockere Ambiente: "Hier gibt es kein Schubladendenken, Macondo ist halt ein Café, wo man sein kann wie man möchte." Die Atmosphäre sei so geworden wie er es sich gewünscht habe, erzählt Inhaber Stefano Scarlatti mit Blick auf das einjährige Bestehen der Kulturkneipe am 19. Januar. "Das Konzept war richtig", betont der Italiener, dessen kulturelles Programm nicht mehr aus der Brunnenstadt wegzudenken ist. Besonders Frauen genießen die unkonventionelle Atmosphäre in der Vineria mit mediterranem Flair.
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