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Bei Discountern gibt’s keine „nette Toilette“

Oberursel. Einkaufsmöglichkeiten gibt es an der Pfeiffstraße zuhauf. Die drei Discounter Lidl, Aldi und Penny bieten hier in unmittelbarer Nachbarschaft ihre Waren an, dazu gesellt sich auch noch der Drogerie-Markt Rossmann. Was es auf der Einkaufsmeile Pfeiffstraße in den Märkten allerdings überhaupt nicht gibt, das sind Toiletten für die Kundschaft.

Und darüber ärgern sich viele Oberurseler immer wieder. Manche studieren nämlich vor dem Einkauf die ganzseitigen Zeitungsanzeigen der Supermärkte und notieren auf ihrer Einkaufsliste die günstigsten Angebote der vier Anbieter, um dann eben nicht in nur einen, sondern möglicherweise in alle Märkte zu gehen. Der Rundgang spart Geld, kostet aber Zeit, und die kann knapp werden, wenn die Blase drückt. Probleme haben auch Mütter, die ihre Kleinkinder zum Einkauf mitnehmen und dringend die Windel wechseln müssten.

Gesetzliche Möglichkeiten, die Discounter zu zwingen, Kundentoiletten einzurichten., gibt es nicht. „Wir zählen zu den kleinflächigen Märkten, die keine Toiletten vorhalten müssen“, war aus der Lidl-Zentrale zu erfahren. Und Erster Stadtrat Dieter Rosentreter (FDP) sieht nur den Weg, die Bauherren neuer Lebensmittelmärkte bei der Erteilung der Baugenehmigung darum zu bitten, Kundentoiletten mit in ihre Planungen aufzunehmen.

Entgegenkommen zeigt an der Pfeiffstraße nur der Penny-Markt. „Wenn ein Kunde dringend die Toilette aufsuchen muss, wird ihm das bei unserem Personal niemand verweigern“, sagt Rewe-Pressesprecher Andreas Krämer.

Wenige Meter von der Pfeiistraße entfernt, beim Minimal-Markt am Zimmersmühlenweg, stehen Toiletten für die Kunden bereit. Das gilt übrigens für alle Märkte der Rewe-Gruppe, in denen auch Waren zum direkten Verzehr angeboten werden.

In der Oberurseler Innenstadt ist es schon leichter, ein stilles Örtchen zu finden, seit das City-Management vor einem Jahr die Aktion „Nette Toilette“ gestartet hat. Häufige Beschwerden der Bürger, es gebe zu wenige öffentliche Toiletten, die sich zudem teilweise in sehr schlechtem Zustand befänden, hatte die Stadt zu dieser Aktion veranlasst. Neben den öffentlichen „Örtchen“ am historischen Rathaus, in der Stadthalle und im Rathaus hatten sich mehrere Gaststätten bereit erklärt, ihre Toiletten der allgemeinen Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Zum Start waren das der Imbiss „Big Food“ am Bahnhof, die „Jahn-Stuben“ in der Korfstraße, die „Brasserie“ in der Stadthalle, das Artcafé „Macondo“ in der Strackgasse, die Gaststätte „Zum Schwanen“ am Hollerberg, das „Alt Oberurseler Brauhaus“ in der Ackergasse und das Internet-Café in der Hohemarkstraße. Das Internet-Café ist inzwischen geschlossen, dafür hat sich die Gaststätte „Stadt Straßburg der Aktion angeschlossen. Weitere Lokale sind nicht dazugekommen. Die Gaststätten erhalten von der Stadt eine monatliche Pauschale, um zusätzliche Reinigungskosten abdecken zu können.

Die Stadt selbst sieht sich angesichts leerer Kassen nicht in der Lage, weitere öffentliche Toiletten zu errichten.
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