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Piraten stechen kampflustig in See

Oberursel. Abwechselnd stechen die Piraten die Paddel rechts und links vom Boot in den Maasgrundweiher. Einer von ihnen beißt auf seinen Säbel. Der „Stecher“, Christopher Liebers, steht felsenfest auf seiner Plattform, reckt die Nase in die Luft als wittere er ein großes Abenteuer. Auf seiner Schulter sitzt Stoff-Papagei Polly. Unter sein rotes Kopftuch hat der „Wilde Stecher“ einen Silvester-Böller geschoben. Der Fluch des Maasgrundweihers, so könnte man meinen, gleitet angriffslustig über das Gewässer.

Die „Wilden Stecher“ steuern geradewegs auf ihren Gegner zu – die „3 F Kaulquappe Bommersheim“. Die gepolsterten Stangen beider Angreifer schnellen erstmals aneinander vorbei, diesmal noch ohne Wirkung. Am anderen Ufer haben sich die Fans der „Kaulquappen“ unterdessen bemerkbar gemacht und feuern ihr Team lautstark an. Doch nach einem Wendemanöver und einem kurzen Schlagabtausch zeigen die „Wilden Stecher“ den „Kaulquappen“, wo sie hingehören: ins Wasser.

Damit sind die „Kaulquappen“ aus dem Rennen bei der sechsten Auflage des Oberurseler Fischerstechens, das zugleich den Auftakt zum 23. Orscheler Sommer bildet – organisiert vom Verein Kunstgriff gemeinsam mit dem Kultur- und Sportförderverein Oberursel. So ist das Reglement, denn weiter kommt nur das Team, dessen „Stecher“ nicht ins Wasser fliegt.

Diesen Spaß wollen sich Hunderte von Oberurselern nicht entgehen lassen, egal ob als Fan oder aus reiner Neugier. Das Fischerstechen ist längst zum Treffen der Oberurseler Prominenz aus Vereinen und Verbänden avanciert, bei dem etwa Kerbeburschen, Jusos, Grüne, OBG und andere Kommunalpolitiker wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Eggert Winter mit einem Abgang ins kalte Nass rechnen müssen. Die Moderatoren Dirk Müller-Kästner und Markus Hertle lockern über die Mikrofonanlage die Stimmung im Maasgrund auf; sie sind zugleich Punktrichter und Interviewer der insgesamt 29 antretenden Teams.

Robert Kommraus, stellvertretender Vorsitzender vom Kunstgriff, kauert derweil selbst im Piratenkostüm am Ufer und schaut gespannt auf das Geschehen zu Wasser. Dort gehen gerade die „Roten Bembel“ im Kampf gegen die „Stecher vom Dienst“ baden. DoWenig später treten die „Wilden Stecher“ zur zweiten Runde an: Gegen die „jungen grünen Frösche“ bleiben sie ohne Chance.

Am späten Samstagnachmittag stehen dann die Finalisten fest: Das Team „Hoffentlich fallen wir nicht ins Boot“ der DLRG (Moritz Bernhardt, Janine Wenzel, und Daniel Wenzel) tritt gegen das Team der „Handwerker“ (Rene Sparlinek, Henrik Bühner und Eberhard Klein) an.

Da aber nach einigen Attacken und Wendemanövern noch immer kein Stecher baden gehen will, entscheiden sich die Punktrichter nach zehn Minuten für ein Bootsrennen. Pech für die „Handwerker“, die bleiben bei dem Wettrennen an dem aufblasbaren Haifisch hängen – sehr zur Belustigung der Zuschauer.

Das Stechen um den dritten Platz gewinnt die OBG mit „Kerbeborsch“ Ingo Wolf, Dr. Christoph Müllerleile und Georg Braun gegen die „Turbojugend“, vertreten durch Luis Santos, Ferdi Hieronymi und Jonas Klein mit Ersatzfrau Ute Lenz. Die ersten drei Mannschaften erhalten Pokale, außerdem gibt’s Gutscheine fürs Brauhaus und Mövenpick-Hotel, Karten für eine Kabarett-Veranstaltung mit Comedian Peter Schüßler und Premierekarten für Theater im Park.

Ein Preis geht auch an die fairste Gruppe: das Herren-Team vom Artcafé Macondo (Stephan Tausch, Peter Bonn und Fritz Dächer) – die einzige Mannschaft, die an diesem Nachmittag per Losentscheid aus dem Rennen ausscheidet. Für die originellste Team-Kostümierung bekommen „Fischers Stecher“ (Carl Hieronymi, Bennet Seuss und Aljoscha Seuss) einen Preis.
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