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Pressespiegel Frankfurter Rundschau vom 11.01.2008 – Artcafé & Vineria Macondo
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Römisches Flair in der Altstadt

Oberursel „Artcafé Macondo“ wird fünf / Erfolg mit Musik, Kunst und Hingabe
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Ein Ort für Kunstgenuss - immer freitags lockt das Macondo an der Strackgasse mit Live-Musik. Foto: RENATE HOYER
Jeden Freitag ist der Ort für Träume und Alpträume rappelvoll. Live-Musik, immer mit Herzblut gespielt, von Musikern, die ihrem Publikum nah sein wollen. Abstand erlaubt der kleine Raum gar nicht, die Symbiose ist unausweichlich. Im „Artcafé Macondo“ kommt man sich zwangsläufig näher. Einen Ort des Lebens, einen Ort der Begegnung wollte Stefano Scarlatti schaffen, als er das Café mit Vineria vor fünf Jahren eröffnete und sich einen Lebenstraum erfüllte. „Du bist verrückt“, sagten die Freunde des Römers damals. Mehr als sechs Monate Überlebenszeit wollte Scarlatti kaum ei- ner geben.

Die gelbe Säule mit den Kastanienzweigen mitten im sonnig-gelben Ambiente des Cafés ist die Verbindung zum mystischen Ort Macondo. Zu dem imaginären Dorf, in dem sich abgeschieden von der Welt das Leben abspielt, das Gabriel García Márquez in „Hundert Jahre Einsamkeit“ in unsterbliche Prosa transzendierte. Freuden, Katastrophen, Leiden, Liebe, Alltag, all das ist Macondo - im südamerikanischen Urwald und an der Oberurseler Strackgasse. Hier ist Stefano Scarlatti der Protagonist, dessen Leben sich - wie bei dem an den Kastanienbaum geketteten Buendía bei Márquez - im Umfeld der gelben Säule abspielt.

Freiwillig. An sechs Tagen in der Woche ist er da, meist im weißen Hemd mit Weste, über die das schulterlange Haar fällt. Macondo in Oberursel, das ist Stefano Scarlatti mit seinem immer noch wunderbar nach römischem Dolce vita klingenden Italo-Deutsch. Auf rund 350 Veranstaltungen blickt der 55-Jährige zurück, alle bei freiem Eintritt. Das gehört zum Konzept, das er konsequent verfolgt. Musik, Literatur, Kunst müsse für jeden greifbar sein.

Was in Bornheim oder Bockenheim wahrscheinlich ein Selbstgänger wäre, ein Kunstcafé mit Live-Musik, Ausstellungen und Lesungen, lebt in Oberursel stark vom Stammpublikum. Schön, dass auch der Bürgermeister öfters mal reinschaut, deutsch-englische und deutsch-italienische Alle sechs Wochen gibt es eine neue Tapete von Freunden des Macondo Stammtische haben das Macondo entdeckt, und viele Künstler. So bekommt Scarlatti alle sechs Wochen neue Tapeten in seinem Wohnzimmer mit Baum. Bis zum Sommer 2009 sind die Wände bereits ausgebucht.

Die Live-Musikabende am Freitag haben sich über die Region hinaus herumgesprochen. Anfragen von Musikern kommen aus der gesamten Republik, jede Woche kann sich der Hausherr neue Demo-CDs anhören. Die Musik ist der größte Magnet und gleichzeitig immer wieder das Sorgenkind. Denn leider ist sie auch mit Lärm verbunden, und das mag nicht jeder Nachbar. Da helfen nur stille Kompromisse. Wenn die Stimmung steigt und die Besucher fit werden für eine lange Nacht, steht Scarlatti die Uhr ins Gesicht geschrieben. Gehen die Zeiger unerbittlich gegen 23 Uhr, wird der Chef langsam unruhig. Der stille Kompromiss darf nicht unterhöhlt werden.

Im Sommer bekommt des Römers Traum vom Artcafé einen zusätzlichen Farbtupfer. Wenn er Holztische und -stühle auf dem Kopfsteinpflaster vor dem alten Haus mit dem wilden Wein an der Wand aufstellen kann. Wenn die Musik auch draußen auf einer Mini-Bühne spielt und die schöne alte Strackgasse tatsächlich mediterranes Flair ausstrahlt.
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