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Freitag, 12. März 2004

Vom 6.3.-8.3.2004 Visum Tour nach Malaysia.

Um eine Arbeitserlaubnis als Voraussetzung für ein entsprechendes Visum zu erhalten, müssen vom Arbeitgeber und dem zukünftigen Mitarbeiter eine ganze Reihe von Belegen und Formularen ausgefüllt, unterschrieben und eingereicht werden. Nachdem ich mich beim Thailändischen Konsulat in Frankfurt erkundigt hatte welche Unterlagen beigebracht werden müssen, hat die Vimami entschieden, das Visum von Thailand aus zu beantragen. Es ist unter anderem eine Dienstleistung der Vimami die Formalitäten für diese so genannten Non-B Visa (Non-Immigrant Visum Typ B, mit der Berechtigung zur Arbeitsaufnahme) zu erledigen. Aus diesem Grund gibt es hier schon bewährte Abläufe und bei Rückfragen sind die Ansprechpartner in den Behörden und Firmen schnell kontaktiert. Auf jeden Fall wird vom Arbeitgeber zunächst ein Antrag auf Arbeitserlaubnis gestellt. Um diesen Antrag zu bekommen, muss die Firma bereits eine Menge Unterlagen und Belege einreichen. Das sind Belege über das registrierte Firmenkapital, Nachweis das die Steuern gezahlt werden, Dokumentation wie viel Mitarbeiter die Firma beschäftigt (auf jeden eingestellten Ausländer müssen mindestens 4 thailändische Mitarbeiter kommen), Foto von den Geschäftsräumen innen und außen (mit Firmenschild), Nachweis über einen Gesundheitscheck des Mitarbeiters, haufenweise Passfotos ....

Aufgrund dieser Unterlagen wird von den Behörden zunächst ein Antrag auf Arbeitserlaubnis ausgestellt. Mit diesem Antrag und noch ein paar weitern Unterlagen reist man dann wieder ins Ausland um bei einer dortigen Vertretung dann das Non-B zu beantragen.

Diese Prozedur hätte natürlich auch über Frankfurt abgewickelt werden können. Aber da es, wie überall wo Bürokraten das Sagen haben, auch hier Soll- und Kann-Bestimmungen gibt und die gleichen Bestimmungen bei den verschiedenen Vertretungen unterschiedlich interpretiert und angewandt werden, hätte sich unter Umständen eine längere Korrespondenz über die beizubringenden Unterlagen entwickelt. Ais diesem Grund hat man sich halt dafür entschieden, den bewährten Weg zu gehen, der im Übrigen auch nicht von Überraschungen frei ist.

Glücklich wieder in Thailand eingetroffen wird den Behörden hier nun eine Fotokopie des Visums gemeinsam mit dem ja bereits vorliegenden Antrag auf Arbeitserlaubnis eingereicht, und dann, ja dann kommt die Arbeitserlaubnis! Erfahrungsgemäß müsste sie jetzt am Anfang der kommenden Woche da sein.

Insgesamt dauert das ganze Prozedere von der Vimami organisiert also ca. 14 Tage. Gestern war ein Kunde da, der hat seine Arbeitserlaubnis vor ca. 5 Monaten über ein anderes Consulting Unternehmen in Auftrag gegeben und auch schon einen Haufen Geld für irgendwelche Gebühren ausgegeben. Klar dass der einen Hals schiebt.

So, nun zum Visa-Run, das ist der gängige Ausdruck für die zur Visa Erteilung oder -Verlängerung erforderlichen Auslandstouren. Neben den 30 Tage gültigen Touristen Visa gibt es eine Reihe von länger gültigen Visa (unter anderen das Non-B Visum). Diese Visa sind in der Regel 90 Tage gültig und können dann um weitere 90 Tage verlängert werden. Dazu muss das Land aber verlassen werden. Diese Touren werden hier in der Regel nach Malaysia, Burma oder Laos gemacht, je nachdem, welche Location sich anbietet. Zur Verlängerung eines Visums ist es meistens nur erforderlich, das Land über den einen Kontrollposten zu verlassen, in das andere Land, z.B. Malaysia, als Tourist einzureisen, die Straßenseite zu wechseln und wirklich gleich wieder umzukehren um dann wieder in Thailand einzureisen. Das ist dann eine Angelegenheit von vielleicht 10 Minuten, je nachdem wie lang die Warteschlange ist. Wenn ein Visum nicht verlängert, sondern neu erteilt werden muss, dann dauert der Aufenthalt in dem Nachbarland halt etwas länger.

Meine Tour ging nach Kota Baru in Malaysia. Am Samstagmorgen bin ich mit der Thai Air nach HatYai im Süden Thailands geflogen. Dort wurde ich abgeholt und gemeinsam mit einer Japanerin im Minivan nach Naratiwat chauffiert. Der Flug hat 40 Minuten gedauert, der Taxitransfer ca. 3 Stunden. Der Süden Thailands und auch Malaysia ist überwiegend moslemisch geprägt. Im Augenblick ist es dort etwas Unruhig. Es gibt immer wieder irgendwelche Anschläge auf Polizeiposten, Bürgermeister und auch auf Zivilpersonen. Unterwegs waren jedenfalls einige Straßensperren mit Polizeiposten. In Naratiwat wurden wir in einem Hotel abgeladen wo uns dann am Nachmittag eine Tour-Betreuerin aufgesucht und die Begleitpapiere eingesammelt hat. Meinen Unterlagen war ein Passfoto zu wenig beigelegt. Gott sei Dank hatte ich zufällig meine Bewerbungsfotos dabei, die ich mir in Deutschland für meine erfolglosen Bewerbungen habe machen lassen.

Anschließend bin ich in Naratiwat über den Nachtmarkt gelaufen und habe mich durch einen Grossteil des dort angebotenen Leckereien gearbeitet. Da es dort unten nicht so viele Europäer gibt, bin ich oft angesprochen und zum hinsetzen aufgefordert worden. Aber der englische Wortschatz vieler Thai reicht oft nicht über die Frage nach dem Namen, dem woher oder wohin hinaus. Naratiwat ist relativ überschaubar und, wie ich finde, eine Stadt die nicht sonderlich aufregend ist.

Am nächsten Morgen (Sonntag, der 7.3.) kam dann pünktlich der Abholdienst um uns dann nach Malaysia zu schaffen. Die Tour bis zur Grenze dauerte ca. 45 Minuten. dort ging es mit einer kleinen, altersschwachen Fähre in knapp 10 Minuten über einen Fluss nach Malaysia. Unsere kleine Reisegruppe war inzwischen auf 6 Mitreisende angewachsen. Weitere 30 Minuten später waren wir dann in Kota Baru. Kota Baru ist Provinzhauptstadt und hat erheblich mehr Leben als Naratiwat. Ich habe ich mir etwas Bargeld geholt bin ein wenig durch die Strassen und Kaufhäuser gelaufen und habe meinen Bestand an Hemden und Hosen aufgefüllt. Auf dem Nachtmarkt war habe ich dann wieder die Gelegenheit genutzt alles Mögliche zu probieren was ich nicht kannte. Die Menschen in Malaysia sprechen wesentlich besser englisch als die Thai. Ich bin oft freundlich angesprochen worden und ich hatte den Eindruck dass das gesamte Umfeld etwas weiterentwickelt ist als in Thailand.

Der ganze Formalismus für das Visum hat unser Tourguide abgewickelt. Wir haben die Thailändische Vertretung gar nicht gesehen. In Kota Baru ist die Thailändische Botschaft auch sonntags besetzt. Darum konnten uns unser Tourguide am Montagvormittag die Pässe mit den neuen Visa bringen. Mit dem Minivan ging es nun den gleichen Weg zurück Thailand. Dort sind wir dann mit Umsteigen in Naratiwat noch am gleichen Tag bis nach HatYai chauffiert worden. Ich habe dann noch eine Nacht im Hotel verbracht und bin dann am Dienstagvormittag nach Phuket zurückgeflogen.

In HatYai bin ich abends noch ein wenig um die Häuser geschlichen. Bei einem weniger begeisternden Abendimbiss in einem kleinen chinesischen Restaurant hat mir ein am Nachbartisch mit ihrem Kunden speisendes Mädel über die Bedienung noch Ihre Telefonnummer zugesteckt (sehr geschäftstüchtig). Ein freundlicher Motorrad-Taxifahrer hat mir dann noch ein paar interessante Eindrücke vermittelt (Badehaus, Nachtmarkt ...). Dem Taxifahrer habe ich einen 100er Trinkgeld gegeben, worauf er mir gleich seine Telefonnummer aufgeschrieben hat, damit er mir bei meinem nächsten Besuch noch mehr zeigen kann.

Dienstagmittag war ich dann wieder "daheim".

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