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Sonntag, 18. April 2004

Meine neue Behausung

Walliya war ein paar Tage hier und hat bei dem hin und her mit meiner neuen Behausung die ganze Kommunikation mit den verschiedenen Vermietern geregelt. Nun wohne ich seit drei Tagen in einem schönen großen Haus ganz in der Nähe meines Arbeitsplatzes.

Das zuerst angepeilte Haus von dem ich auch die Bilder geschickt hatte wurde einfach nicht fertig. Dem Bauherrn war wohl das Geld ausgegangen und es fehlten noch zwei, drei notwendige Kleinigkeiten. Unter anderem war das der vorgesehene Brunnen über den die Wasserversorgung sichergestellt werden sollte, die Sicherung sämtlicher Fenster und Luftlöcher mit Moskitogittern sowie die Montage großer Deckenventilatore Obwohl ich dem Eigentümer die Mietvorauszahlung bis zum Jahresende angeboten habe ist er nicht so richtig in die Gänge gekommen. Vor einem Fenster war dann zwar irgendwann ein Moskitogitter angebracht, aber in den übrigen Räume insbesondere dem Bad war noch freie Bahn für Moskitos aller Gattungen.

Zur Information für die Unwissenden. Aufgrund der hiesigen klimatischen Verhältnisse werden die Häuser nicht wie wir es kennen mit Heizungen ausgestattet. Zur Belüftung und Regelung der Raumtemperatur werden Außenwände, insbesondere die der sanitären Räume und des Küchenbereichs mit großen Luftdurchlässen versehen die in der Regel unterhalb des weit überstehenden Daches angeordnet sind. Auch wenn ein Haus mit Klimaanlage ausgestattet ist, werden meistens große Deckenventilatoren aber auch Wand- und Standventilatoren zur Beschleunigung der Luftzirkulation und Senkung der gefühlten Temperatur eingesetzt. Um die ungebremste Zuwanderung von Moskitos und auch anderem unerwünschten Getier Einhalt zu gebieten, werden diese Lüftungsöffnungen dann mit Moskitogittern verschlossen.

Nachdem also der geplante Einzugstermin von Tag zu Tag und von Woche zu Woche immer wieder nach hinten verschoben wurde, haben wir uns nach anderen Etablissements umgesehen. Da hier just die Low-Season beginnt, mangelt es nicht an Angeboten.

Das Haus in dem ich nun seit dem 16. April wohne befindet sich knapp zwei Kilometer von meinem Arbeitsplatz. Ich habe es jetzt erst einmal für 6 Monate gemietet. Die monatliche Miete beträgt 8000THB (ca. 170€). Der Vermieter, ein Möbelhändler hier um die Ecke, hat das Haus selbst erst vor ein paar Monaten gekauft, und sehr schön renoviert. Es hat ca. 50 qm Grundfläche. Dazu kommt noch eine große Garage mit Rolltor direkt am Haus.

Das Untergeschoss (Wohnraum) besteht aus einem Raum mit einer Küchenzeile (allerdings ohne Kochstelle) und dem Bad. Eine offene Holztreppe führt in das Obergeschoss das ebenfalls aus einem Raum (Schlafzimmer) besteht in dem ein begehbarer Kleiderschrank abgeteilt ist. Oben ist auch eine Klimaanlage vorhanden.

Der Vermieter hat das Haus mit einer Basismöblierung ausgestattet. Unten ein Doppelbett Esstisch mit vier Stühlen, ein großes freistehendes Regal eine sehr bequeme Rattanliege um von dem anstrengenden Arbeitstag zu entspannen, und einen ebenso schönen Rattansessel, in dem ich dann mit Trainingsanzug und Bierflasche ausgerüstet im TV die Sportschau verfolgen kann. Im Obergeschoss ein weiteres Doppelbett und der begehbare Kleiderschrank.

Alle Fenster und sonstigen Lüftungsöffnungen sind mit Moskitogittern geschützt und mit Gardinen ausgestattet.

Das Haus ist bis zu einer Höhe von ca. 120cm gemauert. Auf diesen steinernen Sockel ist dann eine Holzkonstruktion gesetzt worden. Die rundum vorhandenen Lüftungsöffnungen und die Holzbauweise sorgen selbst ohne Klimaanlage innen immer noch für angenehme Temperaturen.

Einen großen Kühlschrank (4950THB) habe ich mir am Samstag noch selbst gekauft. Anlieferung erfolgte Sonntag pünktlich um 10:00h.

Ab 28.4. bekomme ich einen Festnetz Telefonanschluss. Dann bin ich auch wieder täglich mit der großen weiten Welt verbunden. Bis auf ein paar Kleinigkeiten wie habe ich jetzt eigentlich alles was wichtig ist.

Meine Nachbarn

Bei aller Begeisterung, der erste Wermutstropfen ist allerdings schon da. Im Nachbarhaus wohnt ein Computer mit einer schwerhörigen Thaifamilie. Nacht für Nacht brüllt dieser Computer nun die armen Leute an und bedroht diese ununterbrochen mit so schrecklichen Ausdrücken wie OH, ÄÄH, ÄCHZ, UH, … Das ganze wird noch bedrohlicher durch Explosionen, Schüssen und andere Geräusche. Mit diesen Geräuschen schlafe ich ein und mit diesen Geräuschen wache ich auf. Ich werde eine Eingabe an das Bildungsministerium machen, dass die Schulferien möglichst vorzeitig beendet werden. Mein Vermieter hat sich schon angeschickt einmal mit den Nachbarn zu reden, aber ich habe ihn gebeten damit erst einmal wenigstens bis zum Ende der Schulferien zu warten. Vielleicht ergibt sich einmal eine passende Gelegenheit für einen freundlichen Hinweis so von Nachbar zu Nachbar.

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