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Wettermeldung

Montag, 6. Dezember 2004

Es ist kaum zu glauben, aber es ist nun schon 4 Monate her, das ich ein wenig über das Wetter hier geschrieben habe. Nicht zuletzt liegt es sicher auch an schlechtem Zeitmanagement das ich bei einer 6 Tage Woche mir noch nicht einmal die Zeit genommen habe ein paar Tagebuchnotizen zu machen. In der Freizeit habe ich dann vorzugsweise die interkulturelle und internationale Kommunikation vorangetrieben statt mich vor meinen Notebook zu setzen und Wettermeldungen zu schreiben.

Gestern war Königs Geburtstag. Das ist hier ein nationaler Feiertag und wird als Vatertag gehandelt. Da bleiben die Bars geschlossen und die Feiern finden in den heimischen Gärten oder beim Picknick irgendwo in der Weltgeschichte statt. Weil dieser Feiertag nun ausgerechnet auf einen Sonntag gefallen ist, und sonntags ohnehin ein freier Tag ist, gibt es anstandshalber den Montag noch zusätzlich als freien Tag. Schade das es in Deutschland keinen König gibt, gell?? Auf jeden Fall will ich den Vatertag jetzt sinnvoll nutzen um endlich wieder einmal etwas zu schreiben.

Im September war ich für knapp zwei Wochen in Deutschland, habe meinen Enkelsohn kennen gelernt, ein paar „alte“ Freunde und Bekannte getroffen und die Liquidation meiner GmbH in die Wege geleitet.
Die Entwicklung an meinem Arbeitsplatz ist stark von zwei ganz unterschiedlichen Aspekten geprägt. Die Aufgaben und vor allem die Erfahrung im Umgang mit unseren Kunden sind nach wie vor sehr interessant.
Die Geschäfts- und Gehaltspolitik macht mich mitunter nachdenklich. Nach wie vor schaue ich, ob sich anderswo auf der Welt doch noch ein halbwegs vernünftig bezahlter Job anbietet. Mit meinem Salair hier komme ich bisher nicht ohne Subventionen zurecht. Geringfügige Verbesserung wird es ab Ende Dezember geben, denn nach meiner Rückkehr aus Deutschland hat mir mein Chef angetragen die neu einzurichtende Zweigstelle in Chiang Mai als Branch Manager (Zweigstellenleiter) zu übernehmen. Die Konditionen sind etwas besser als bisher und ich habe nichts zu verlieren.

Bisher hat mir jeder der Chiang Mai kennt, weil er dort gelebt und gearbeitet hat oder von dort stammt, gratuliert. Dort soll das Leben im Vergleich zu Phuket wesentlich angenehmer und preiswerter sein. Die Menschen, sowohl Einheimische als auch Ausländer, sollen freundlicher sein, die Mädels sollen hübscher sein (was Walliya gar nicht gefällt). die Landschaft in der Umgebung ist sehr schön. Das Klima ist anders, tagsüber zwar auch warm aber nachts kälter. Es gibt kein Meer, dafür reichlich Berge. Ich werde jedenfalls versuchen wieder etwas fleißiger zu schreiben meine Eindrücke festzuhalten.
Außerdem werde ich in Chiang Mai gezielt daran arbeiten, neben der abhängigen Tätigkeit eine eigen Firma als zweites Standbein zu etablieren. Ich bin da auf eine interessante Perspektive gestoßen . Da ich sozusagen an der Quelle sitze kann ich die Sache erst noch einmal unabhängig von verschiedenen Seiten beleuchten bevor ich da irgendwelche unwägbaren Risiken eingehe. Ich melde mich dann wenn ich Investoren brauche.

Am 23.12.2004. ist Grand Opening Party unseres Büros in Chiang Mai. Wenn ich nicht schon ein paar Tage vorher reise, werde ich dann spätestens am 20.12. gemeinsam mit der ganzen Mannschaft reisen, die von Phuket aus mit unseren beiden Minibussen nach Chiang Mai fährt. Es werden auch die Besatzungen unserer Büros in Bangkok und Pattaya kommen. So haben wir für die Party schon einmal eine Mindestbesetzung von ca. 50 Teilnehmern.

Hier ist die so genannte High-Season (auf deutsch: Hochsaison) angelaufen, aber auf den Straßen und in den einschlägigen Vergnügungsvierteln ist davon nicht wirklich viel zu bemerken. die Hotels sind zwar weitgehend ausgebucht, aber die Gäste scheinen sich überwiegend im Hotel-/Ressort-Bereich zu unterhalten. die Barbesitzer laufen alle mit tränenden Augen herum, die Mädels finden keine Sponsoren um den Gesundheitszustand ihrer kranken Kinder, Eltern, Grosseltern und Geschwister aber auch erkrankter Nutztiere wie Büffel oder Kuh durch eine großzügige Finanzspritze oder den Ankauf von Ackerland, Haus, Pickup oder Moped zu verbessern. Das stärkt natürlich die Verhandlungsposition des erfahrenen Lustgreises wenn es um die Fixierung des Leistungsumfangs oder des Honorars geht.

So, das war’s erst einmal. Jetzt habe ich mich wieder etwas warm geschrieben. Nächsten Freitag ist wieder ein Feiertag. Ich nehme mir vor dann ein paar Geschichten aus dem Leben zu schreiben.

Lasst mal etwas von Euch hören.

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