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Wettermeldung

Dienstag, 8. Juni 2004

Rainy Season oder auch Regenzeit

Es ist kaum zu glauben, aber tatsächlich schon sechs Wochen her das ich den letzten Wetterbericht geschrieben habe. Das liegt zum einen daran, dass ich an meinem Arbeitsplatz mittlerweile immer nützlicher werde und somit auch immer mehr Angelegenheiten übernehme. Nicht das ich die Arbeit dann alle selbst mache. Ich weiß zwar noch nicht immer, aber schon immer öfter wer denn die eigentliche Arbeit machen muss ;-) Zum anderen liegt es aber auch daran, dass immer mehr Kundschaft bei uns hereinspaziert kommt. Ich will mich nicht beklagen, mittlerweile komme ich mit meinen Provisionen locker über das garantierte Einkommen hinaus und wenn es so weitergeht kann ich mir auch bald wieder eine weitere neue Hose leisten ;-) Nachdem sich meine träge Masse bei einem Startgewicht von 93 kg nun auf ca. 86kg eingependelt hat bin ich vor einigen Tagen losgegangen und habe mir ein paar neue Hosen gegönnt. Die Alternative wäre ein paar dekorative Hosenträger gewesen, aber da habe ich nichts Passendes gefunden. Wäre ja vielleicht noch eine Marktlücke für meinen Freund Roland. Jedenfalls war ich es leid die viel zu weiten Hosen mit den gekürzten oder um mehrere Löcher erweiterten Gürteln am Bund zusammenzuknautschen. Sieht ja auch ein wenig verhauen aus, gell.

Nun hat die Regenzeit begonnen. Das macht sich vor allen daran bemerkbar dass es immer dann heftig regnet, wenn man mit dem Moped zu einer Terminverabredung losfahren will. Ist man einfach so, ohne wirklichen Termindruck unterwegs, z.B. zum Hosenkauf in der Stadt, dann hat es der Rückweg in sich. Mit den neuen Sachen im Rucksack oder besser noch vorne in dem offenen Einkaufskorb zeigt Petrus übermütig was er alles und vor allem wie schnell er es kann. Auf so einer Tour hat es mich auch schon richtig nass erwischt. Und weil da zu allem Überfluss dann auch schon wieder eine Verabredung im Raum stand habe ich mich von meinem Pflichtbewusstsein leiten lassen und bin weitergefahren! Da war es dann wieder das Bettnässergefühl;-). Den Firmenwagen –einen Minivan- kann ich leider nicht exklusiv nutzen, und somit ist morgens und abends ein Schauerpausen-Sausen auf dem Moped angesagt. Morgens mache ich auf halben Weg noch einen Zwischenstopp zum Frühstück, aber zurück geht es dann meistens Nonstop. Die gesamte Strecke beträgt ca. 2km und ist damit eigentlich eine ganz gute Schauerpausen-Distanz. Ich werde mir doch ein eigenes Auto zulegen. Am billigsten ist immer noch ein Pickup. Da ist nicht viel Schnickschnack dran, der hat vier Räder und ein Dach und das ist alles was ich brauche. In den vergangenen Jahren war ich ja auch schon während der Regenzeit hier im Land. Aber wenn du mit einem Auto unterwegs bist, und dich so ein Regenschauer erwischt, dann fährst du halt so lange weiter bis es aufhört zu regnen oder du schaust im Department Store noch einmal durch die Regale mit den Sonderangeboten oder du bleibst einfach an der Bar sitzen und trinkst noch einen Zitronen- oder Gerstensaft. Es ist jedenfalls ganz anders wenn man dann in einem Tagesablauf eingebunden ist an dem auch Dritte beteiligt sind. Die Temperaturen sind zurzeit eher gemäßigt. Meine Klimaanlage im Haus habe ich ohnehin bisher noch nicht benutzt, und selbst den Ventilator lasse ich nachts aus (zumindest wenn ich allein bin).

Weil der Internationale Führerschein nur begrenzt, und nur für vorübergehenden Aufenthalt in einem Land gültig ist(steht drin) habe ich mir vor einigen Tagen einen Thai-Führerschein ausstellen lassen. Da wieherte aber der Amtsschimmel. Offiziell erkennt Thailand den von der BRD auf der Grundlage des internationalen Abkommens vom 1968 ausgestellten internationalen Führerschein nicht an! Im Gegenzug erkennt die BRD aber auch den von Thailand ausgestellten int.FS nicht an. Ich weiß jetzt nicht wer die Anerkennung zuerst verweigert hat, aber ich kann mir vorstellen das war die BRD, nachdem ein Führerscheinprüfer einen Urlaub in Thailand gemacht hat.

Bei einem vorübergehenden Aufenthalt, also als Urlauber, wird der in Deutschland ausgestellte int.FS bei einer FS-Kontrolle in der Regel akzeptiert. Auch bei Budget, meiner bevorzugten Leihwagenfirma war man stets zufrieden, wenn ich denen meinen int.FS vorgelegt habe. Wenn man nun seine in Deutschland zertifizierten Fahrkünste auf einen Thailändischen FS umschreiben lassen will, dann muss man zumindest in dem für mich zuständigen Distrikt eine Übersetzung des nationalen deutschen Führerscheins anfertigen lassen. –hier wird der int.FS bzw. die Übersetzung des int.FS. nicht anerkannt-. Diese Übersetzung muss beglaubigt werden. Das kann man erreichen indem man erstens einen entsprechend zertifizierten Übersetzer beauftragt oder indem man, wie ich es getan habe, die Übersetzung im deutschen Konsulat beglaubigen lässt. Weiterhin muss man hier amtlich registriert sein, also eine offizielle Adresse in Thailand. Haben. Man benötigt je FS zwei Passfotos. Dann wird mit allerlei Antragsformularen der FS beantragt. Die ganze Zeremonie bis zur Ausstellung des FS dauert etwa einen Vormittag. Dann bekommt man einen FS für das Automobil und, sofern man die Berechtigung hat, einen FS für das Motorrad. Beide FS gelten zunächst nur ein Jahr. Bei Wohlverhalten gibt es als nächste Stufe dann den 5-Jahre gültigen FS. Auf jeden Fall musste ich dann noch einen Sehtest machen. Als der Beamte mir dann aber nicht irgendwelche Zahlen und Buchstaben zu lesen gab, sondern mit bunt gepunkteten Tafeln ankam ging mir meine rot-grün Schwäche in die Knie. Na ja mit viel gutem Willen und einem zugekniffenen Auge habe ich den Test dann doch noch überstanden. Ob ich meinen Vordermann noch sehen oder das Straßenschild lesen kann hat niemanden weiter interessiert. Nun darf ich keine Dummheiten im Straßenverkehr machen, sonst gibt es nächstes Jahr nicht den 5-jährigen FS.

Wenn dann der nächste Kunde bei uns auftaucht der seinen FS umschreiben lassen will, dann kann ich schon richtig aus dem Nähkästchen plaudern.

Am Samstag war ich dann auf einem Visa Run nach Ranong(Myanmar/Burma). Im Augenblick habe ich ein Visum mit dem ich alle drei Monate einmal aus dem Land raus muss. Das sieht dann so aus, das man an einem Grenzposten das Land verlässt und einen Ausreisestempel in den Pass bekommt. Dann werden die Einreiseformalitäten für das andere Land (in diesem Fall Myanmar) erledigt, und es gibt einen Einreisestempel von Myanmar. Nun wird die Straßenseite gewechselt und man bekommt den Ausreisestempel Myanmar um dann mit den erforderlichen Einreiseformalitäten wieder in Thailand einzureisen. Nun ist wieder drei Monate Ruhe. Es lebt ein ganzer Unternehmenszweig mit der Organisation von Visa Runs. Ich habe meine Tour für 1400 Baht (ca30Euro) gebucht. Da wurde ich zu Hause abgeholt und wieder abgeliefert. Die Strecke nach Ranong beträgt etwa 300km. Die Fahrt dauerte je Strecke ca. 4 Stunden. Dazu zwei Stunden Aufenthalt einschließlich Mittagessen und Service bei dem Papierkrams. Aber 600km am Tag sind in Thailand auch als Mitfahrer in einem relativ bequemen Minivan schon anstrengend.

Mein Antrag für das Jahresvisum ist jetzt in Arbeit. Wenn ich das Jahresvisum habe muss ich nur noch alle 12 Monate aus dem Land und mir nur noch alle drei Monate auf der Immigration hier vor Ort einen Stempel abholen.

Inzwischen ist auch unsere Internetseite www.vimami.com freigeschaltet. Nur sind die meisten meiner Verbesserungsvorschläge, nachdem sie in der Entwicklungsumgebung schon implementiert waren leider nicht in die Produktion übernommen worden. Auch sollten die Bilder der Mitarbeiter seit letztem Wochenende aktualisiert sein, aber mein Konterfei z.B. fehlte gestern immer noch. Nach den ersten Erfahrungen der vergangenen drei Monate regt mich so etwas mittlerweile jedoch nicht mehr auf (Das hätte ich mir selbst bis vor kurzem nicht geglaubt).

So das war es wieder einmal.

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